Von Reha Özkarakas

Die künstliche Intelligenz (KI) existiert schon seit vielen Jahren. Sie entwickelt sich aber immer schneller. Bei den meisten Anwendungen sind die Vor- und Nachteile identifizierbar und in einigen Bereichen birgt sie jedoch nicht einschätzbare Gefahren.

Basierend auf Programm-Codes, die der Computer verarbeitet, ist KI in der Lage, Entscheidungen unabhängig vom Menschen zu treffen. Es gibt sehr viele verschiedene Anwendungen und daher unterschiedliche Einsatzbereiche. Einfache Arbeiten können durch KI automatisiert werden und Arbeitsplätze, für die es Menschen braucht, werden durch die Maschine ersetzt. Daher ist es für gewisse Unternehmen finanziell attraktiv, KI-Software zu nutzen und sie können dadurch Personalkosten einsparen. Grosse Technologiefirmen investieren bereits jetzt schon in KI und Kritiker möchten die rasante und scheinbar unkontrollierbare Entwicklung regulieren.

Nutzen oder Gefahr?

Meines Erachtens liegt aber die grösste Gefahr in der Bequemlichkeit beim Denken. Der Computer bzw. die KI nimmt einem in Millisekunden die Denkarbeit ab. Einen Text mühsam zu übersetzen oder einen Artikel oder eine Rede zu schreiben, bei der es Wortgewandtheit, Rhetorik und die Vermittlung von Botschaften und Werten braucht, das können die neuen KI-Tools in Sekunden erledigen.

Wird daher KI unseren Alltag vermehrt beeinflussen? Müssen wir befürchten, für Fehler und unterschiedliche Schreibstile kritisiert zu werden und daher die KI nutzen? Oder wird sie einfach aus Bequemlichkeit und aufgrund des stetigen Zeitdrucks in unserem Alltag genutzt? Ich meine: Die mehrseitige und breite Betrachtung von Themen und das Einarbeiten in eine Sache, um diese fundiert und vollständig zu verstehen, wird uns der Computer wohl nicht abnehmen können.

Wenn wir nicht selber denken und Denkarbeit verrichten und alles vom Computer gläubig annehmen, dann riskieren wir, authentisches Wissen und Bildung als Errungenschaft zu verlieren. Das Fatale hierbei ist, nicht mehr zu hinterfragen und oder kritisch über ein Thema nachzudenken. Das ist bequem, aber gefährlich. Wenn das eigene kritische Denken verloren geht, befindet sich der Computer bereits auf der Überholspur.

Der Artikel reflektiert die persönlichen Gedanken und soll zum Denken anregen. Er reflektiert nicht die Position in der Rolle als Behördenmitglied der Schule Pfäffikon ZH.

Reha Özkarakas, Stellvertreter Vorstand SP Pfäffikon ZH, www.reha-oezkarakas.ch